
Die Wende: Bob setzt auf gesellschaftlichen Impact
Was ihm während seines Projekts bei der Stiftung Mendoo bewusst wurde
Geschrieben von Demi Brommer | 16 April 2025
Nach zehn Jahren entschloss sich Bob Kreefft, sein Unternehmen zu verkaufen. Es war Zeit für eine neue Herausforderung. Nach einer kurzen Auszeit fand er über De Nieuwe Gevers, unserer niederländischen Niederlassung, seinen Weg zur Stiftung Mendoo, wo seine technische Expertise bestens zum Einsatz kam.
Durch diese Erfahrung wurde Bob bewusst, dass er wieder unternehmerisch tätig sein möchte – diesmal aber nicht nur für sich selbst, sondern um etwas Gutes zu tun und Einfluss zu nehmen. Was auch immer der nächste Schritt wird, eines ist sicher: „Menschen helfen“ wird eine zentrale Rolle spielen.
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Wer bist du und was machst du?
Ich bin Bob und habe die letzten zehn Jahre mein Unternehmen, Homerun, geführt. Zusammen mit meinen Mitgründern, Thomas und Willem, gründete ich das Unternehmen und verkaufte es schließlich. Homerun gibt es noch immer und ist eine Online-Plattform, die Unternehmen bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter unterstützt. Mit unserer Software können sie ganz einfach Stellenanzeigen erstellen, Kandidaten finden und den Bewerbungsprozess verwalten.
Als technischer Mitgründer war ich für die Produktentwicklung verantwortlich und spielte eine große Rolle beim Wachstum des Unternehmens.

Warum habt ihr Homerun verlassen?
Wir bemerkten, dass wir in Bezug auf unseren eigenen Beitrag zum Wachstum des Unternehmens an eine Grenze stießen. Wir fingen an, uns zu fragen: Sollen wir weitermachen, aufhören oder das Unternehmen abgeben? Schließlich entschieden wir uns, Homerun zu verkaufen.
Thomas und Willem stiegen recht schnell aus, während ich noch ein halbes Jahr blieb, mit der Absicht, länger involviert zu bleiben. Doch nach einigen Monaten merkte ich, dass der neue Fokus auf Wachstum nicht gut zu mir passte. Diese Erkenntnis ließ mich spüren, dass es Zeit war, eine neue Richtung einzuschlagen.
Und dann?
Nach dem Ende bei Homerun tat ich den ganzen Sommer über gar nichts. Es war wunderbar, nach zehn Jahren harter Arbeit einfach mal drei Monate im Park zu entspannen. Aber ich bin niemand, der lange still sitzen kann. Also wollte ich nach dieser Zeit wieder etwas tun – wusste aber nicht genau was.
Ich hatte bereits vorher Gespräche mit De Nieuwe Gevers geführt, und so kam die Plattform wieder in mein Leben. Ich schaute mir das Angebot an und fand ein Projekt, das mit der Technologie von Homerun übereinstimmte. Eine perfekte Übereinstimmung. Es war für die Stiftung Mendoo.

Was hast du für die Stiftung Mendoo gemacht?
Es begann mit einem Kennenlerngespräch. Wir hatten eine Stunde eingeplant, aber am Ende sprachen wir fast zwei Stunden. Vom ersten Moment an fühlte ich mich mit der Stiftung und der Freiwilligenkoordinatorin Renilde verbunden. Ihre Anfrage passte gut zu meiner Expertise, da ich die Technologie bereits kannte.”
Mendoo hatte vor zehn Jahren eine Anwendung entwickelt, doch im Laufe der Jahre war diese nicht aktiv gepflegt worden. Obwohl die Basis noch funktionierte, bestand ein klarer Bedarf, die Software auf den aktuellen Stand zu bringen. Dabei habe ich ihnen geholfen. Schon bald merkte ich, dass ich mit relativ wenig Aufwand einen großen Einfluss ausüben konnte.
Nach meiner ersten Woche hörte ich von ihnen: „Was du in einer Woche getan hast, ist fast mehr als das, was im letzten Jahr passiert ist.“ Das gab mir sofort das Gefühl, dass meine Arbeit einen echten Unterschied machte.
Was macht die Stiftung Mendoo?
Stell dir vor: Es wird ein Fall von häuslicher Gewalt gemeldet. Die Polizei kommt und schaltet dann „Veilig Thuis“ ein. Wenn sich herausstellt, dass ein Haustier betroffen ist, kommt die Stiftung Mendoo ins Spiel.
In der Praxis bleiben Opfer (oft Frauen) oft in einer unsicheren Situation, weil sie ihr Haustier nicht zurücklassen wollen. Haustiere werden manchmal sogar als Druckmittel vom Täter eingesetzt, zum Beispiel indem er droht, dem Tier kein Futter mehr zu geben, wenn die Frau geht.
Mendoo bietet hierfür eine Lösung. Viele Frauenhäuser akzeptieren keine Haustiere, aber Mendoo arbeitet daran, das zu ändern. Sie schaffen neue Unterkünfte, in denen Haustiere willkommen sind, passen bestehende Orte an oder suchen nach einer vorübergehenden Unterkunft, wie einem Pension oder Gastfamilie.

Wie hast du dazu beigetragen?
Die Stiftung Mendoo hatte bereits eine interne Anwendung, in der sie ihre gesamte Verwaltung organisierten. Alle Opfer, Haustiere, Unterkünfte, Betreuer und Tierärzte sind dort registriert. Diese Daten sind miteinander verknüpft, sodass sie effizient arbeiten und alle Informationen übersichtlich gesammelt haben.
Da Mendoo in ganz Niederlande Hilfe leistet, müssen diese Prozesse gut verwaltet werden. Vor zehn Jahren haben sie eine eigene Anwendung entwickelt. Doch nach all den Jahren war diese dringend auf ein Update angewiesen. Hier habe ich geholfen.
Vom kommerziellen Hintergrund zum Ehrenamt. Was bedeutet das für dich?
Schon während meiner Zeit bei Homerun hatte ich immer ein Auge auf die Menschen. Zusammen mit Rita, unserer Head of People, arbeitete ich kontinuierlich daran, unser Team bestmöglich zu unterstützen.
Neben Homerun wurde ich freiwilliger Ersthelfer bei Festivals. Es macht mir Spaß, Menschen zu helfen, sei es bei einer kleinen Verletzung oder etwas Ernsterem. Es ist eine dankbare Arbeit und immer in einer guten Atmosphäre.
Dieses Freiwilligenprojekt hat meine Augen nicht unbedingt geöffnet, aber vielmehr bestätigt, was ich bereits wusste: Ich finde die Erfüllung darin, positiven Einfluss zu nehmen. Was auch immer mein nächster unternehmerischer Schritt wird, ich weiß, dass „Menschen helfen“ dabei eine Rolle spielen wird. Vielleicht, indem ich ein kommerzielles Produkt entwickle, das ich gemeinnützigen Organisationen kostenlos zur Verfügung stelle – eine Mischung aus Unternehmertum und Impact.

Hast du Tipps für andere Profis, die ehrenamtlich arbeiten möchten?
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Sorgt für eine gemeinsame Vision: Stellt sicher, dass ihr dasselbe Ziel vor Augen habt. Wenn die Erwartungen zu weit auseinandergehen, kann selbst die beste Kommunikation das nicht lösen.
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Kommunikation ist der Schlüssel: Seid offen und klar. Versteht die Sprache des anderen und stimmt euch gut ab, sodass jeder weiß, woran er ist.
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Seid transparent bezüglich der Verfügbarkeit: Ehrenamtliche Arbeit ist oft flexibel, und ihr habt nicht immer gleich viel Zeit. Die eine Woche könnt ihr vielleicht zwei Tage freimachen, in der anderen Woche vielleicht gar nichts. Das ist in Ordnung, solange ihr transparent darüber seid und die Erwartungen des anderen offen kommuniziert. Das hilft auch der Organisation, gut zu planen.
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Klare Aufgabenstellung und Erwartungen: Vereinbart im Voraus, was ihr tun werdet und in welchem Zeitraum. In meinem Fall arbeiteten wir in zweiwöchigen Phasen, aber bei einem festen Zeitraum (z.B. drei Monate) ist es wichtig, klare Ziele und Ergebnisse zu vereinbaren.
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Sorgt für ausreichendes Feedback: Besonders wenn man weniger Erfahrung hat, ist es gut, Feedback zu seiner Arbeit zu bekommen. In meinem Fall gab es manchmal wenig Feedback, aber das war kein Problem, da ich selbstständig arbeiten konnte. Dennoch ist Feedback wichtig, sowohl um zu lernen als auch um die Qualität hochzuhalten.
Kurz gesagt: Klare Kommunikation, realistische Erwartungen und gutes Feedback machen den Unterschied in der Freiwilligenarbeit!
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Keine Sorge, wenn das nicht ganz dein Fachgebiet ist. Du kannst deine Fähigkeiten auch in anderen Bereichen wie Marketing, Design, HR, Projektmanagement oder Business Development einbringen. Entdecke hier alle Möglichkeiten, die zu deiner Expertise passen.

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